Erstmals seit langer Zeit waren die Jungs der D2 auf sich alleine gestellt. Weil die sonst üblichen Verstärkungen aus D1 und E-Jugend fehlten, war es an den 11 Spielern der zweiten Augster D-Jugendmannschaft, im Sechspunktspiel bei Untermosel zu überzeugen. Nach einem starken Hinspiel (4:1 in Kadenbach) konnte man zwei Dinge mit in die anstehende Begegnung nehmen: 1.) Das Spiel der Untermoseler ist hauptsächlich auf ihre Nummer 15, Morteza Rahmandost, ausgelegt, der bei jedem Angriffsversuch in der Zentrale gesucht wird und sich dann nur ungern vom Spielgerät trennt. 2.) Im Hinspiel konnten die drei nun nicht mehr spielberechtigen D1-Spieler Tom Czerner, Jannik Hischke und Berkay Ece 3 Tore und 3 Vorlagen verzeichnen. Jetzt war es an der D2-Offensive, die in der Endphase der Qualirunde oft noch mit zu wenig Zielstrebigkeit negativ auffiel, die benötigten Tore zu erzielen.

Gesagt getan: 4. Minute, Rechtsaußen Luis Hömberg spitzelte einen scheinbar verunglückten Pass von Maximilian Metzler um den letzten Mann der Gastgeber herum, ging ins 1 gegen 1 mit dem Keeper und schob den Ball ins lange Eck – ein Traumstart! Weil man sich auf die eigenen defensiven Stärken und das Tempo im Konterspiel setzen wollte, stand die D2 im Verbund tief und setzte auf Fehler der Heimmannschaft, um dann schnell umzuschalten. Der Plan wurde auf den Kopf gestellt, als Morteza Rahmandost plötzlich steil geschickt wurde und seine Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Gianluca Schmidt ausspielen konnte, um Levin Schelske im Tor schließlich zu überwinden (7.).
Vier Minuten später konnte Untermosel das Spiel dann sogar drehen: Auf dem äußerst kleinen Spielfeld (geschuldet der kleinstmöglichen Platzmaße in Winningen) segelte ein Freistoß des Teams von Heimcoach Matthias Luxem aus der eigenen Hälfte in den Augster Strafraum, wo die Nummer 15 vergeblich nach dem Ball sprang und Levin dadurch so irritierte, dass die Nummer 1 der JSG dem Ball nur noch auf seinem Weg ins Tor zuschauen konnte (11.).
Doch die Gäste bewiesen nicht nur Moral - wie schon zuletzt gegen Höhr III -, sondern auch Standardstärke.
Zuerst konnte Eckballschütze Gianluca Schmidt im zweiten Versuch eine Flanke maßgenau in den Strafraum bringen, wo Kopfballungeheuer Sebastian Sauer wirklich nur noch den Kopf hinhalten musste, um auszugleichen (13.), dann verwandelte Gianluca einen Eckball direkt (!) (16.) – Spiel gedreht und damit nicht genug:
Nach einem langen Ball von Gianluca war Luis plötzlich durch und schoss zum zweiten Mal in dieser Halbzeit ein – diesmal nahm der Ball den Weg über die kurze Ecke (22.). Zwischenzeitlich hätte der Untermosel-Stürmer Morteza erneut treffen können, doch der Ball kullerte, als der Schütze bereits zum Jubeln abgedreht war, doch noch am Tor vorbei.

In die zweite Halbzeit wurden die Jungs mit der Bitte „Lasst euch das hier nicht nehmen.“ geschickt und erarbeiten sich gerade durch Standards erneut zahlreiche Hochkaräter. Ein Beispiel: Gianlucas Freistoß aus gut und gerne 40 Metern senkte sich in den Winkel, doch der Torhüter konnte den Ball zur Ecke abwehren. Diese brachte erneut Gefahr und Sebastian hatte freistehend gleich zweimal per Kopf und per Nachschuss die Chance, seinen Doppelpack zu markieren. Doch anstatt den Spielstand auf einen beruhigenden Drei-Tore-Vorsprung zu stellen, konnte Morteza auf 3:4 aus Sicht der Heimmannschaft stellen (46.).
Unter Dauerdruck hielt die Abwehr um Sebastian, Gianluca und Tobias gemeinsam mit den beiden davor positionierten Mittelfeldspielern Bjarne und Owen aber stand. In der Schlussviertelstunde bügelte Levin seinen einzigen Patzer an diesem Tag aus und grätschte den sicher im Tor geglaubten Ball doch noch ab. In einer anderen Situation brachte er den einzigen offensiv gefährlichen Spieler im 1 gegen 1 erneut zur Verzweiflung. Auf der Gegenseite hätten Paul Kitzmann und Maximilian jedoch auch den Sack zu machen können, verfehlten aber das Tor.
Es blieb also bei diesem Resultat und man konnte Untermosel in der Tabelle überholen.

Fazit: Eine bärenstarke kämpferische Leistung mit vereinzelten spielerischen Glanzlichtern brachte der Mannschaft um Kapitän Owen Frantz drei Punkte ein. Drei Punkte, die im Vorfeld sicher nicht erwartet worden waren, ähnlich wie auch die Tatsache, dass die D2 dazu im Stande ist, vier Tore in einer Halbzeit zu schießen. Das alles verdeutlicht aber auch den fortgeschrittenen Entwicklungsprozess der Spieler. Auch wenn die Ergebnisse nicht immer stimmen, ist den Jungs stets ihr Bemühen zur Umsetzung der Vorgaben anzusehen. Taktisch bewegen sich die Jungs auf einem durchaus ansprechenden Niveau und das Mannschaftsklima lässt jeden einzelnen sich im Teamgefüge wohlfühlen – das nur so als Momentaufnahme aus Sicht des Trainers zur Mannschaftssituation.
Nun aber nicht auf dem Sieg ausruhen, sondern die Leistung bestätigen und bis zum Sommer nochmal einen Sprung nach vorne machen!

Es spielten: Levin Schelske (TW) – Sebastian Sauer, Gianluca Schmidt, Tobias Knopp (Max Wick) – Luis Hömberg, Owen Frantz (C), Bjarne Keck, Paul Kitzmann – Maximilian Metzler (Moritz Kuhlmann)

Es trafen:
7. Minute Luis Hömberg 0:1 (Vorlage: Maximilian Metzler)
13. Minute Sebastian Sauer 2:2 (Vorlage: Gianluca Schmidt)
16. Minute Gianluca Schmidt 3:2
22. Minute Luis Hömberg 4:2 (Vorlage: Gianluca Schmidt)